Neue Methode gegen Druckgeschwüre

Verschiedene Sitzkissen bei selber Person – unterschiedliche Auswirkungen
© L. Baar/MDP 2017

30.03.2017

Die Altersstruktur der Bevölkerung verschiebt sich deutlich nach oben. Damit einher geht auch die Problematik von Druckgeschwüren (sogenanntem Dekubitus) bei älteren, pflegebedürftigen Menschen mit Mobilitätseinschränkung. Druckentlastung kann hier Abhilfe schaffen. In einem Cluster-Kooperationsprojekt des Medizintechnik-Clusters der oö. Wirtschaftsagentur GmbH von Rumpfhuber Consulting, MDP Wolfgang Mayer und dem Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern wurde dafür eine neue Methode, die Auflagedruckmessung, entwickelt. Durch die Kooperation mit den Orthopädietechnik-Spezialisten L.Baar können auch gleich die passenden Hilfsmittel angeboten werden.

Bei der der Auflagedruckmessung kommt eine genaue und hoch auflösende Sensorfolie zum Einsatz, auf welche Betroffene „gebettet“ werden. Die Folie erfasst die Druck- und Liegepunkte und visualisiert sie. Anschließend wird eine individuelle Bewertung durchgeführt und eine gezielte druckentlastende Maßnahme kann gefunden werden. Langwierige und qualvolle Wundverläufe und sogar operative Eingriffe können dadurch deutlich vermindert werden. Weiters bringen die Messungen eine Qualitätssteigerung in der Patientenversorgung und eine Effizienzsteigerung der Hilfsmittellogistik mit sich.

Auflagendruckmessung erfolgreich in der Anwendung
Im Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern hat die Auflagedruckmessung an der Abteilung der Plastischen-, Ästhetischen- und Rekonstruktiven Chirurgie unter der Leitung von Prim. Dr. Thomas Hintringer fixen Eingang in die klinische Praxis gefunden. Nach Operationen wird bei sämtlichen PatientInnen eine Auflagedruckmessung veranlasst. Die daraufhin ermittelte optimale Hilfsmittelversorgung ist wichtiger Bestandteil und mitverantwortlich, dass das Wiederauftreten der Beschwerden gegen Null gesunken ist.

Auflagedruckmessung im Gesundheitssystem weiter etablieren
Der positive Effekt der Messungen ist unbestritten. Spezialisierte Wundzentren, Wundmanager, Krankenhäuser und Mediziner wenden die Dienstleistung und Hilfsmittel von L. Baar Orthopädietechnik erfolgreich an. Obwohl die Ergebnisse der Druckmessungen und die daraus resultierenden Empfehlungen auch von den Sozialversicherungsträgern als objektive Begründungsbasis für Hilfsmittelanträge anerkannt werden, gibt es bis Dato noch keine Kostenerstattung für die Dienstleistung.


Über L. Baar Orthopädietechnik
Die strategische Ausrichtung der Fa. L. Baar Orthopädietechnik zielt auf eine qualitativ hochwertige Hilfsmittelversorgung ab, die möglichst nahe an den Bedürfnissen der Betroffenen ist. Dies wird durch spezialisierte Mitarbeiter erreicht, die sich verstärkt im Außendienstbereich ein genaues Bild der Anforderungen machen und so eine optimale Versorgung sicherstellen können. Eine  effektive Hilfsmittelversorgung bei Dekubitus ist ein leider oftmals vernachlässigter Bereich, der eine funktionierende und nachhaltige Versorgung jedoch erst komplett macht. Die bei L. Baar durchgeführten Auflagedruckmessungen leisten hierbei inzwischen einen unverzichtbaren Beitrag.
www.baar.at

 

Über den Medizintechnik-Cluster (MTC)
Der Medizintechnik-Cluster der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria ist die zentrale Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Medizin. Ziel ist es, die rund 235 Partner im Bereich der Medizintechnik zusammenzuführen und gemeinsame Projekte zu initiieren. Seit Bestehen des Clusters (2002) konnten bereits 84 Ideen der MedTech-Branche in Projekten erfolgreich umgesetzt werden. Ausgehend vom zentralen Thema der Medizintechnik fokussiert der Cluster seine Aktivitäten auf 3 Schwerpunkte: MedTech.Transfer (mit der Initiative MedTech.Transfer), MedTech.IT (mit der Initiative Digital MedTech) und MedTech.Ein- & Umstieg (im Wesentlichen: Regulatorien).
www.medizintechnik-cluster.at


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