Effizienz als Vermeidung von Verschwendung

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28.04.2016

Die Effizienz in der SW-Entwicklung zu steigern ist eines der großen Ziele in vielen Unternehmen. Die Entwickler sollen möglichst effizient arbeiten. Aber was heißt Effizienz eigentlich?

Effizienz wird im Projektmanagement oft als Verhältnis von eingesetzten Mitteln zu erzieltem Out-put gesehen. Also Aufwand im Verhältnis zu erstellter Software. In [1] wird Effizienz beispielsweise definiert als „mögliches Unterziel der Effektivität [und] stellt eine Relation von Input und Output dar und kann als Maßstab für die Ressourcenwirtschaftlichkeit dienen“. Output könnte zum Beispiel in Function Points, Story Points oder Lines of Code gemessen werden. Input wird meist in Personentagen angegeben. Insgesamt unterscheidet sich „Effizienz“ nach dieser Definition jedoch nicht vom Begriff der „Produktivität“, welche genauso als Verhältnis von Input zu Output definiert wird. Auch wird nur auf den Output im Sinne der gelieferten Softwarefunktionen abgestellt, viele weitere wichtige Dimensionen in Softwareprojekten, wie Termin, Kundenzufriedenheit, Budget etc. werden nicht berücksichtigt. Die Algorithmenlehre in der Informatik definiert Effizienz etwas anders: „Die Effizienz eines Algorithmus ist seine Sparsamkeit bezüglich der Ressourcen, Rechenzeit und Speicherplatz, die er zur Lösung eines festgelegten Problems beansprucht“ [3]. In dieser Definition wird also nicht auf das bloße Verhältnis von Input zu Output abgestellt, sondern auf den sparsamen Umgang mit Ressourcen bei der Ausführung eines Algorithmus. Sieht man einen Entwicklungsprozess ebenfalls als „eindeutige Handlungsvorschrift für die Lösung eines Problems“ [4], dann kann man die Sicht auf Effizienz auch auf Software-Entwicklungsvorhaben übertragen:

„Effizienz eines Entwicklungsprozesses ist seine Sparsamkeit bezüglich des eingesetzten Aufwands zur Erreichung der Vorhabensziele. Effizient arbeiten bedeutet, auf dem Weg zur Zielerreichung Verschwendung zu vermeiden und nichts zu tun, was nicht unbedingt notwendig ist. Gefordert ist also, die gesetzten Ziele eines Vorhabens mit dem minimal möglichen Aufwand zu erreichen oder sich diesem möglichst anzunähern.“ Abbildung 1 verdeutlicht dies: Durch Optimierung streben wir an, jede Form von Verschwendung, z.B. durch Fehler, Redundanzen in der Kommunikation, etc. zu vermeiden und den tatsächlichen Aufwand möglichst nahe an den minimal möglichen Aufwand anzunähern. Effizienz misst, wie gut uns das gelingt.

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