Handy, Tablet und Smartphone – ein Hygieneproblem?

Bild Gertraud Schmid-Rebatz
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26.04.2017

Dass Mobiltelefone Brutstätte für Keime aller Art sind, ist bekannt. Doch nur zirka 10 Prozent reinigen ihr Handy. Dabei setzen sich Bakterien und Erreger schon in winzigen Kratzern ab. Tipps, wie Sie Ihr Handy, Smartphone oder Tablet reinigen und lästige Krankheitserreger verringern können, erhalten Sie von DGKP Gertraud Schmid-Rabatz, Hygienefachkraft des LKH Schärding. Zudem lädt das Schärdinger Krankenhaus alle Interessierten am 05. Mai 2017 von 13.00 bis 15.00 Uhr ein, sich anlässlich des Welthändehygienetages vor Ort über Händehygiene zu informieren.

Laut einer repräsentativen Umfrage unter 1000 Verbrauchern, säubert jeder Zweite sein Handy nur gelegentlich und flüchtig, indem er es etwa an der Kleidung abwischt. Jeder Achtereinigt sein Mobilfunkgerät dagegen nie. In einer Studie unter Handynutzern aus dem Jahr2015 gaben 42 Prozent der Befragten an, ihr Handy auf dem WC zu nutzen. Auch eine britische Untersuchung aus dem Jahr 2011 bestätigt diese Hygienemängel: Der Studie zufolge findet man an jedem sechsten Handy Rückstände von Fäkalien, da viele ihr Mobiltelefon vor dem Händewaschen wieder berühren. Auf den betroffenen Handys fanden die Forscher E-Coli-Bakterien, welche im Darm vorkommen und von denen bestimmte Stämme gesundheitsgefährdend sein können.

Displays und Tastaturen regelmäßig reinigen

Der durchschnittliche Benutzer eines Handys berührt seinen Bildschirm etwa 150 Mal pro Tag. Wenn man sich vor Augen führt, wo das Handy, Smartphone oder Tablet überallgenutzt wird, muss man sich nicht wundern, wenn sich auf Mobiltelefonen eine Vielzahl an Krankheitserregern tummeln. „Wir tippen beim Essen darauf herum oder verschwitzt beim Sport. Wir geben es unseren Freunden oder den Kindern, damit sie sich Fotos und Videos darauf angucken. Nicht wenige Nutzer nehmen ihr Mobiltelefon sogar mit auf die Toilette. Daher ist eine regelmäßige Reinigung das um und auf!“, erklärt die erfahrene Hygieneexpertin, denn Influenzaviren etwa halten sich bis zu zwei Tage auf Oberflächen und Noroviren sogar bis zu sieben Tage. Doch nicht nur das Mobiltelefon gilt als Keimschleuder. Während Toiletten oder Kühlschränke regelmäßig gesäubert werden, werden Telefone, Computer oder Tastaturen teilweise nur einmal im Quartal oder gar nicht gereinigt.

Zur Reinigung von Handy, Smartphone oder Tablet sollte man einige Tipps beachten:
1. Spezielle Hygienesprays verwenden
Scharfe Reinigungsmittel wie Glasreiniger sind nicht geeignet, die Oberfläche eines Touchscreens zu reinigen. Alkohole, Spülmittel und Seifenlaugen können langfristig die Oberfläche der Geräte beschädigen und so ihre Bedienbarkeit beeinträchtigen. Gut geeignet sind spezielle Reinigungsmittel. Hier sollte aber unbedingt auf die Hersteller Empfehlungen geachtet werden.

2. Tücher aus Mikrofaser
Für die alltägliche Pflege des Telefons eignen sich ebenfalls Reinigungstücher für Monitore und andere elektronische Geräte. Diese Tücher gibt es beispielsweise im Fachhandel. Zur Not lassen sich auch Brillenputztücher aus Mikrofaser verwenden.

3. Essen und telefonieren vermeiden
Als größte Schmutz- und Bakterienquelle gelten Mahlzeiten, die während des Telefonierens eingenommen werden. Essensreste begünstigen das Wachstum von Keimen.

4. Regelmäßig Händewaschen
Trotz aller Warnungen gilt: Die Keimbelastung selbst muss nicht zu Erkrankungen führen. Regelmäßiges, intensives Händewaschen schützt am besten vor Erkältungen, Grippe und anderen Krankheiten. Die größten Überträger von Keimen bleiben ungewaschene Hände.

Welthändehygienetag am 05. Mai 2017
Am 05. Mai 2017 können sich Interessierte anlässlich des Welthändehygienetages am LKH Schärding über Händehygiene informieren. Mittels eines UV-Schwarzlichtgerätes kann man selber testen, wie gut man sich die Hände desinfiziert hat. Zudem erhalten alle Besucher/innen ein Händedesinfektionsmittel als kleines Geschenk.

 

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