Tagung der Krankenhaustechniker 2016 - Innovationen und neue Lösungen im Fokus

Organisatoren
Die Organisatoren der Tagung der Krankenhaustechniker. V.l.: Andreas Wögerer (Medizintechnik-Cluster), Martin Brix und Johann Ungersböck (Landeskrankenhaus Neunkirchen), Dietmar Reschmann (ÖVKT) © Business Upper Austria
50 TeinehmerInnen
Über 50 TeilnehmerInnen informierten sich bei der Tagung. © Business Upper Austria
Betriebsführung
Interessante Einblicke bei der Technik- und Betriebsführung im Landesklinikum Neunkirchen © Business Upper Austria

30.11.2016

Aktuelle Themen und Innovationen aus den unterschiedlichen Krankenhaus-Technikbereichen waren die zentralen Inhalte der 19. Tagung der Krankenhaustechniker am 29. November. Der Medizintechnik-Cluster (MTC) der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria lud gemeinsam mit dem Österreichischen Verband der Krankenhaustechniker (ÖVKT) zum Gedankenaustausch und Netzwerken in den Neubau des Landesklinikums Neunkirchen (Niederösterreich) ein.

Die Tagung der Krankenhaustechniker gilt als zentrale Drehscheibe und Austauschplattform für TechnikerInnen aus den Bereichen Haus- und Medizintechnik, technische Betriebsleitung, Einkauf und Verwaltungsdirektion.

Herausforderungen eines Klinikneubaus
Rund 60 TeilnehmerInnen aus den unterschiedlichen Gesundheitseinrichtungen und Unternehmen bekamen von Martin Brix und Gernot Gutschelhofer (Landesklinikum Neunkirchen) exklusive Einblicke in das im Jahr 2015 neu eröffnete Landesklinikum Neunkirchen. Neben einer Technik- und Betriebsführung wurden die Herausforderungen des Klinikneubaus aus Sicht der Krankenhaustechnik gemeinsam diskutiert. Die größten Herausforderungen waren die kurze Bauzeit von ca. 2,5 Jahren (vom Spatenstich bis zum Patientenbetrieb) und die damit verbundenen Konflikte zwischen dem Betrieb im „alten“ Klinikum und dem neuen Bauprojekt. Der Komplettumzug in den Neubau geschah in nur zwei Tagen.
Das innovative Energiekonzept am Landesklinikum Neunkirchen und die Wege zum Niedrigstenergie-Krankenhaus wurden von Günther Ferenczy (Haustechnik Planungsgesellschaft, Gmünd – Wien) vorgestellt. Die Energiekosten für die österreichischen Krankenhäuser liegen bei rund 200 Millionen Euro. Zwei Drittel der Energie wird für die Haustechnik angewendet und nur ein Drittel tatsächlich für die Patienten. Um ein Niedrigstenergie-Krankenhaus zu erhalten, muss man grundlegend überlegen, wie man beispielsweise die Gebäudehülle verbessert, den Energieverbrauch optimiert oder erneuerbare Energieträger nutzt. Im Landesklinikum Neunkirchen wurden eine dezentrale Warmwasserbereitung mit „Frischwassermodul“ und ein Hochleistungs-Kreislaufverbundsystemfunktion für mehr Effizienz und Konsistenz bei der Kühlung und Lüftung erbaut. Weitere wichtige Faktoren sind eine gut durchdachte Geothermie und Photovoltaik.

Digitalisierung hält auch in der Krankenhaustechnik Einzug
Die Kooperationspartner PKP, Siemens Österreich und Schrack Seconet thematisierten drei weitere aktuelle Themen aus der Krankenhaustechnik. Richard Kenyeres (PKP) betonte in seinem Vortrag „Videodokumentation im Krankenhaus ein Fluch oder Segen“, dass eine Videodokumentation wichtig für einen geordneten Ablauf im Krankenhaus ist. Die Videodokumentation unterstützt bei der Verlaufskontrolle und Visualisierung eines Falles, bei der Übergabe von Patienten beim Dienstwechsel und ermöglicht eine Transparenz für Patienten. Dennoch ist der Einsatz von Videodokumentation mit erheblichem Zeit- und Kostenaufwand verbunden und fordert eine Einbindung von allen Abteilungen im Krankenhaus. Jürgen Prokesch (Siemens Österreich) stellte ein optimiertes vollintegriertes Brandmeldesystem von Siemens für Krankenhäuser vor, dass nach Europäischen Normen geprüft ist. Im letzten Vortrag sprach Mahmoud El-Madani (Schrack Seconet) über die Anbindung von Medizinprodukten an Rufanlagen.

Weiterbildung für Krankenhaus- und Gesundheitstechniker
Für alle Krankenhaus- und GesundheitstechnikerInnen bietet der MTC in Kooperation mit dem ÖVKT zwei Seminarreihen an. 2017 startet die Reihe „FacharbeiterInnen in die Gesundheitstechnik“. Ziel ist es, MitarbeiterInnen aus den unterschiedlichen handwerklichen Berufen, auf die vielseitigen Aspekte der Haus- und Gebäudetechnik in Gesundheitseinrichtungen adäquat zu qualifizieren. Der nächste Jahrgang der Seminarreihe „TechnikerInnen in die Medizintechnik“ startet 2018. Sie richtet sich an technische MitarbeiterInnen von Krankenhäusern sowie Medizintechnik-Unternehmen, die den Ein- und Umstieg in die Medizintechnik planen bzw. sich in dieser Phase befinden. Alle Details zu den beiden Seminarreihen finden Sie hier.


Über den Medizintechnik-Cluster (MTC)
Der Medizintechnik-Cluster der oö. Wirtschaftsagentur Business Upper Austria ist die zentrale Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Medizin. Ziel ist es, die rund 235 Partner im Bereich der Medizintechnik zusammenzuführen und gemeinsame Projekte zu initiieren. Seit Bestehen des Clusters (2002) konnten bereits 50 Ideen der MedTech-Branche in Cluster-Kooperationsprojekten mit 177 Partnerbetrieben erfolgreich umgesetzt werden. Ausgehend vom zentralen Thema der Medizintechnik fokussiert der Cluster seine Aktivitäten auf drei Schwerpunkte: MedTech.Transfer (mit der Initiative MedTech.Transfer), MedTech.IT (mit der Initiative Digital MedTech) und MedTech.Ein- & Umstieg (im Wesentlichen: Regularien). www.medizintechnik-cluster.at

Über den Österreichischen Verband der Krankenhaustechniker (ÖVKT)
In Österreich gibt es derzeit in allen Bundesländern fast 300 Krankenanstalten und eine Vielzahl an Ärztezentren, Pflegeheimen, Rehabilitationszentren, Altenheimen und Einrichtungen für betreutes Wohnen. In all diesen Gesundheitseinrichtungen erfüllen TechnikerInnen wichtige Aufgaben zur Sicherung der Kernaufgaben. Der Österreichische Verband der KrankenhaustechnikerInnen ist ein Forum für den breiten Meinungsaustausch der TechnikerInnen untereinander und zu unseren Prozesspartnern. Er ist die Plattform für Technik im Gesundheitswesen und repräsentiert die Bau-, Haus-, Betriebs-, Medizin- sowie Informationstechnik.
www.oevkt.at


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Medizintechnik-Cluster
Melanie Sipos
Telefon: +43 732 79810 – 5158, melanie.sipos@biz-up.at

 

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