Virtual Reality in der Pflegeausbildung

MTC-Projektmanager Thomas Wolfinger testet eine VR-Applikation beim Kick-off in Budweis © JVTP
MTC-Projektmanager Thomas Wolfinger testet eine VR-Applikation beim Kick-off in Budweis © JVTP
„Wir wollen die Pflegearbeit attraktiver machen und qualitativ hochwertige Pflegedienstleistungen für die Zukunft sicherstellen.“ Matouš Radimec, Südböhmischer Wissenschafts- und Technologiepark (Tschechien) © Privat
„Wir wollen die Pflegearbeit attraktiver machen und qualitativ hochwertige Pflegedienstleistungen für die Zukunft sicherstellen.“ Matouš Radimec, Südböhmischer Wissenschafts- und Technologiepark (Tschechien) © Privat

29.01.2024

Im Projekt VReduMED haben sich zehn Partner aus fünf mitteleuropäischen Ländern zusammengeschlossen, um die Pflegeausbildung und die Qualifizierung von Pflegefachkräften mit Virtual Reality zu bereichern. Außerdem will das Projekt die Einführung von MedTech-Assistenzsystemen im Pflegesektor fördern.

Der Fachkräftemangel im Pflegebereich betrifft nicht nur Österreich – in nahezu ganz Mitteleuropa ist das Thema brisant. Deshalb haben sich zehn Partnerorganisationen aus Österreich, Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Deutschland gemeinsam zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit zwischen Ausbildungseinrichtungen im Gesundheitswesen und Medizintechnikanbietern (allen voran kleinen und mittleren Unternehmen sowie Start-ups) zu verbessern. Virtual Reality (VR) soll dabei die zentrale Rolle spielen. „Wir wollen die Pflegearbeit attraktiver machen und qualitativ hochwertige Pflegedienstleistungen für die Zukunft sicherstellen“, erklärt Matouš Radimec vom Südböhmischen Wirtschafts- und Technologiepark, dem Leadpartner im Projekt.

Es betrifft viele

Die Zielgruppen von VReduMED sind weit gestreut und reichen von Forschungs- und Bildungseinrichtungen über KMU und Krankenhäuser bis hin zur allgemeinen Öffentlichkeit. Zu letzterer zählen vor allem Seniorenvereine, pflegende Angehörige, Studierende im Medizin- oder Pflegebereich, VR-Begeisterte sowie Informatikstudenten und -experten. Darüber hinaus sollen sich regional und nationale Behörden im Bereich Gesundheitspolitik sowie Cluster-Agenturen angesprochen fühlen.

Zusammenarbeit und Wissenstransfer

Das Interreg-Projekt durchläuft drei Phasen. Im ersten Schritt bereiten MedTech-Unternehmen und Newcomer-KMU die strategische Grundlage für die Entwicklung innovativer VR-basierter Lösungen vor. Dadurch soll auch eine Zusammenarbeit zwischen MedTech- und Pflegeexperten initiiert werden. Im Anschluss steht nicht nur das Entwickeln von VR-Prototypen im Fokus, sondern auch ein transnationales Care Education Forum als repräsentative Plattform für Dozenten der Pflegewissenschaften sowie Lehrende und Vortragende bei Weiterbildungsprogrammen.

Praxistauglichkeit

In der letzten Projektphase wird ein Netzwerk von VReduMED-Laboren aufgebaut. Dort stehen die VR-Anwendungen nicht nur für Demonstrationszwecke zur Verfügung, sie können auch für Trainings oder innovative Interaktionsformate mit Pflegestudierenden und Pflegefachkräften verwendet werden. Diese Zielgruppe soll unter anderem den Einsatz von Virtual Reality in der Pflegepädagogik auf Praxistauglichkeit prüfen und den VReduMED-Ansatz in Pilotaktionen demonstrieren. „Die Ergebnisse fassen wir in einem VReduMED-Handbuch zusammen und lassen dabei die Erfahrungen des Care Education Forums sowie die Ergebnisse der VReduMED-Pilotaktionen einfließen. Außerdem schlagen wir ein Bildungskonzept und Empfehlungen für das regionale Pflegeausbildungssystem vor“, erklärt Thomas Wolfinger, Projektmanager im MTC.

Gedankenaustausch

Aktuell sammeln die Projektpartner Good Practice Cases. Für das erste Quartal sind Diskussionsrunden auf regionaler Ebene geplant, um die Erfahrungen und Erwartungen der Zielgruppen zu evaluieren. Außerdem organisiert der Medizintechnik-Cluster Open Innovation Sessions, um erste Ideen von Entwicklern einzufangen.

VReduMED

Virtual Reality Education and Training Solutions for Medicine Sector

Zur Projekt-Website: www.interreg-central.eu/projects/vredumed