08.05.2018
Ein vollautomatisierter, intelligenter Betrieb ist für den Systemlieferanten Rico Elastomere aus Thalheim bei Wels bereits jetzt Realität. Eine Nachtschicht ohne Personal zu führen ist somit kein Zukunftsgedanke, sondern wird in der Firma Rico bereits seit Jahren gelebt. Jetzt wird zusätzlich die IT-seitige Vollvernetzung der Fertigteilproduktion unter anderem zur Steigerung der Transparenz implementiert.
Rico ist Spezialist in der Herstellung von Spritzgießwerkzeugen und Automatisierungskomponenten sowie in der Verarbeitung von Elastomeren, speziell von Flüssigsilikon (LSR) und Feststoffsilikon (HTV). Derzeit werden in der Serienteilfertigung planungsrelevante Daten wie Stückzahlen oder Produktionszeiten manuell an das ERP System übergeben. Oft wird noch auf Papier dokumentiert. Für unterschiedlichste Aufgaben sind mehrere Programme im Einsatz, die aber kaum miteinander kommunizieren. Im Zuge eines Projektes werden die Produktionsmaschinen nun vernetzt und alle relevanten Daten (sowohl Prozess- als auch Auftragsdaten) automatisch erfasst und zentral gespeichert. Diese Daten werden zukünftig an das ERP System und an ein neues CAQ-Programm zur Qualitätssicherung übermittelt.
Prozessüberwachung senkt Fehlerquote
„Wir können künftig die komplette Produktion am mobilen Endgerät verfolgen und sind ständig über den aktuellen Stand informiert. So können wir alle Stillstände inkl. deren Grund schnell erkennen und noch rascher reagieren“, erklärt der Geschäftsführer Alfred Griesbaum. Die Vorteile der igitalisierung des Produktions- und Logistiksystems sind für ihn aber viel weitreichender: erhöhte Transparenz – speziell in Bezug auf die Zykluszeit, gesteigerte Termintreue, bessere Kapazitätsausrichtung, geringere Fehlerhäufigkeit bzw. kürzere Reaktionszeiten bei Fehlern aber auch geringere Belastungen für die Mitarbeiter.
Innovationsassistent bringt Wissen ein
Für die Umsetzung dieses Projektes hat Rico einen Innovationsassistenten eingestellt. Innovationsassistent Roland Kronschläger: „Für Jungakademiker ist „Industrie 4.0“ mitsamt seinen Vor- und Nachteilen seit längerem Ausbildungsbestandteil. Ich, als Absolvent des Masterstudiengangs EntwicklungsingenieurIn Metall- und Kunststofftechnik“ der Fachhochschule Wels, bringe zudem Wissen über die Spritzgussfertigung mit Thermoplasten und Silikonen ein, weshalb ich mich mit Freude für diese Position beworben habe.“ Die zusätzliche intensive Zusammenarbeit mit dem Berater DI Walter Sieberer, welcher mit seiner Firma „Sigmament“ bereits viele Unternehmen hin zur Industrie 4.0 unterstützt hat, hilft dem Innovationsassistenten die richtigen Wege zur richtigen Zeit einzuschlagen.
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